OP-Training per Videospiel?
Brainlab, Anbieter im Bereich der digitalen Medizintechnik, hat angekündigt, mit der AO Foundation, einer medizinischen Stiftung mit Sitz in der Schweiz, zusammenzuarbeiten, um sich der Forschung, Entwicklung und Lehre im Bereich der Unfallchirurgie zu widmen. Gemeinsam mit Brainlab-Tochtergesellschaft Level Ex wollen sie daran arbeiten, Extended Reality-Technologien für Best Practices in der Aus- und Weiterbildung zu errichten.
Die AO Foundation will Brainlab Technologien für die Mund-, Kiefer-, Gesichts-(MKG), Wirbelsäulen- und Trauma-Ausbildung auf ihren weltweiten Trainingskursen einsetzen. Der Mixed Reality Viewer bietet Ärzten durch 3D-Visualisierung medizinischer Daten nach Unternehmensangaben eine „immersive Erfahrung“, die es ihnen ermöglicht, komplexe Operationen in einem sicheren Umfeld vorzuplanen und bei Fallbesprechungen mit 3D-Patientenmodellen zu interagieren.
Die beiden Partner arbeiten gemeinsam mit der Brainlab-Tochtergesellschaft Level Ex daran, mittels Videospieltechnologie neue Kompetenzen und Techniken zu schulen. Klinische Leitlinien der Stiftung werden durch die Tochtergesellschaft fotorealistisch auf physikalisch basierten Modellen mittels Spielemechaniken umgesetzt. Außerdem wird ein neues Videospiel für die Ausbildung in der Wirbelsäulenchirurgie erarbeitet, das sich auf die Vermittlung von spezifischen Fachkenntnissen konzentriert und dabei den aktuellen Stand der Spielewissenschaft berücksichtigt.
Die Stiftung will gemeinsam mit Brainlab an einem von ihr empfohlenen chirurgischen Workflow für die navigierte und robotisch-assistierte Wirbelsäulenchirurgie arbeiten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Schulung von Chirurgen, mit dem Ziel, bei jedem Operationsschritt des Wirbelsäuleneingriffs die bestmögliche Genauigkeit zu erreichen, um den Behandlungserfolg für Patienten weiter zu verbessern.
Qualität und Präzision als wichtige Erfolgskriterien
Entscheidende Faktoren für den Erfolg der Behandlung sind eine hohe Qualität in der Bildgebung und eine präzise Vorplanung, die durch KI-gesteuerte anatomische Segmentierung und Patientenregistrierung unterstützt wird. Zudem wird sich der Workflow auf die navigierte Instrumentierung konzentrieren, die darauf abzielt, den Druck auf die Wirbelsäule während der Operation zu minimieren, um die Gesamtsystemgenauigkeit aufrechtzuerhalten. Dadurch werden auch die spezifischen Herausforderungen der Halswirbelsäule berücksichtigt. Die Stiftung plant, diesen Workflow und die damit verbundene Technologie bei Aktivitäten innerhalb des AO Education Institute und ihrer Technischen Kommission einzuführen.