Wenn Roboter zu Chirurgen am OP-Tisch werden
Ein Roboter, der Menschen operiert – was nach Science-Fiction klingt, könnte Ärzten und Ärztinnen zukünftig die Arbeit im OP erleichtern. Im Forschungsverbund „ForNeRo – Nahtlose und ergonomische Integration der Robotik in den klinischen Arbeitsablauf“ entwickeln Forschende der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) gemeinsam mit fünf Forschungseinrichtungen und fünf Unternehmen Methoden, um assistierende Roboter für die Chirurgie zu integrieren.
ForNeRo als einer von nur zwei geförderten Forschungsverbünden soll es ermöglichen, chirurgische Robotik im OP-Saal zu verankern und die Software sinnvoll mit dem Menschen zusammenzubringen. So können Operationen sicherer und zugleich effektiver werden. Wegen seines innovativen Forschungsansatzes wird das Projekt nun mit rund 2 Millionen Euro vom Stiftungsrat der Bayerischen Forschungsstiftung gefördert.
Teamwork mit Robotersystemen
Bei Operationen am Auge müssen Chirurgen auf engstem Raum zusammenarbeiten, denn der Arbeitsbereich am Auge ist sehr klein. Deshalb müssen ergonomische Anforderungen, wie beispielsweise die Interaktion zwischen Mensch und Roboter berücksichtigt werden. Außerdem nutzen die Forschenden Simulationen, Augmented-Reality-Anwendungen und User-Interface-Technologien, um einen möglichst effizienten Arbeitsbereich für die Zusammenarbeit von OP-Personal und Robotersystemen zu schaffen.
„Das Personal muss den Roboter am Auge des Patienten effizient positionieren. Das bedeutet, wir müssen simulieren wie die OP abläuft und welche Einflüsse dies auf die Roboter-Assistenz hat Um das Robotersystem zu integrieren, müssen außerdem Interaktionen analysiert werden.“, sagt Franziska Mathis-Ullrich, Teilprojektleiterin von ForNeRo. Dazu gehört beispielsweise, wie das System mit Patienten, dem OP-Personal oder weiteren Systemen interagieren würde.