Digitalisierung in der Medizin: Bevölkerung sieht Chancen und Risiken
05.01.2023 Digitalisierung News

Digitalisierung in der Medizin: Bevölkerung sieht Chancen und Risiken

Video-Sprechstunde, elektronische Patientenakte, Gesundheits-Apps und Fitnesstracker: Digitale Angebote in der Medizin sind spätestens seit der Corona-Pandemie auf dem Vormarsch. Dass die Menschen in Deutschland diesen mittlerweile offener gegenüberstehen, aber trotzdem kritisch bleiben, will die aktuelle Continentale-Studie 2022 "Digitalisierung in der Medizin - Bevölkerung sieht Chancen und Risiken" nun herausgefunden haben. Die repräsentative Bevölkerungsumfrage soll den Status Quo betrachten und die Ergebnisse mit denen der Studie aus 2019 zum gleichen Thema vergleichen.

Businessmann nutzt Gesundheitsapp

Deutlich gesteigertes Interesse an Video-Sprechstunde

Das Interesse an telemedizinischen Leistungen wie der Video-Sprechstunde ist laut Studie größer geworden. 43 Prozent der Befragten sollen sich vorstellen können, diese zu nutzen und so den Weg in die Praxis zu vermeiden. Das seien 12 Prozentpunkte mehr als 2019. Insgesamt zögen allerdings mehr als die Hälfte der Bevölkerung weiterhin den Gang in die Praxis vor. 

 

Interesse an elektronischer Patientenakte nimmt zu

Den Studienergebnissen zufolge zeigen sich die Befragten beim Thema elektronische Patientenakte ebenfalls interessierter. Knapp zwei Drittel der Bevölkerung würden diese nutzen. Im Vergleich zu 2019 stieg die Zahl der Befragten, die ein solches Angebot nicht nur eher, sondern sogar bestimmt nutzen würden: 41 Prozent aller Befragten sollen diese Angabe machen. 2019 seien es noch 31 Prozent gewesen.

 

Gesundheits-Apps werden differenziert gesehen

Die Beurteilung medizinischer Vorteile durch Gesundheits-Apps habe sich hingegen nicht verändert. Diese erinnern zum Beispiel chronisch Kranke an die regelmäßige Einnahme ihrer Medikamente. Helmut Hofmeier, Vorstand Kranken bei der Continentalen, sagt: "Die Bevölkerung ist sich nach wie vor uneinig, ob die medizinischen Vor- oder Nachteile solcher Anwendungen überwiegen. Auch wenn, wie andere aktuelle Studien herausstellen, Ärzte diese mittlerweile häufiger verschreiben." 

Laut Studie glauben heute weniger Menschen als noch vor drei Jahren, dass solche Apps den Alltag erkrankter Personen insgesamt eher erleichtern. Nur noch 51 Prozent der Befragten – und damit 11 Prozentpunkte weniger als 2019 – sollen denken, dass Apps für Entlastung im täglichen Leben sorgen können. Dass solche Applikationen der Krankheit mehr Raum im Alltag geben denken, wie schon bei der letzten Studie, 40 Prozent der Befragten denken, laut den neusten Ergebnissen.