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Gesichter der Branche: Bernd Block im Porträt

Mit Emotion, Empathie und Elan: Dr. Bernd Block ist globaler Branchenmanager für die Medizintechnik bei Trumpf Laser- und Systemtechnik AG. Sein Werdegang ist geprägt von einer facettenreichen akademischen Laufbahn. Doch für Block ist seine Arbeit mehr als nur ein Job - sie ist eine Berufung.

Im Herzen Techniker

Bernd Blocks akademische Reise begann mit einem Studium des allgemeinen Maschinenbaus an der Technischen Universität Clausthal, wo er sich auf Betriebsfestigkeit und Konstruktion spezialisierte. „Es war eine kleine Uni, wenig Leute, doch viel enge Teamarbeit“, erinnert sich Block. „Während meines Studiums hatte ich keinerlei Kontakt zur Medizintechnik. Doch ich sammelte wertvolle internationale Erfahrungen durch Aufenthalte in Helsinki und Nottingham sowie durch Praktika bei renommierten Unternehmen wie DaimlerChrysler“, sagt Block. Diese Vielfalt und Internationalität des Maschinenbaus faszinierten ihn und prägten seine Offenheit für neue Themen und Aufgaben.


„Der Laser ist für mich das tollste und schönste Werkzeug“


Also arbeitete er nach seinem Studium als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Laser Zentrum Hannover e.V., wo er sich zunächst mit Lasermaterialbearbeitung im Schienen-, Kraftfahrzeug- und Flugzeugbau beschäftigte. „Mein erstes Projekt dort war das Schweißen von Eisenbahnwaggons, also ganz etwas anderes. Und trotzdem legten diese Erfahrungen den Grundstein für meine spätere Spezialisierung auf die Medizintechnik.“ Denn dort konnte Bernd Block sein Interesse an technologischen Herausforderungen und längerfristigen Projekten verwirklichen. Das ist für ihn die Faszination des Maschinenbaus: Die Möglichkeiten sind unendlich, das Aufgabengebiet so vielfältig.

Vom Maschinenbau zum Lebensretter

„Die meisten meiner Kommilitonen verschlug es in den Fahrzeugbau, das war das naheliegendste. Doch ich habe immer das Gefühl gehabt, etwas anderes machen zu wollen.“  Für Block stand früh die persönliche Motivation, Menschen zu helfen, im Mittelpunkt seiner Arbeit. Er schätzt die hohen Anforderungen an die Qualität der Produkte in der Medizintechnik und liebt die technologischen Herausforderungen, die mit der Entwicklung solcher Produkte einhergehen. Offenheit für Neues, Ehrlichkeit und Transparenz sowie Teamgeist und interdisziplinäre Zusammenarbeit sind für ihn dabei wichtige Prinzipien. „Ich wollte außerdem immer gerne Dinge tun, die so nicht im Lehrbuch stehen. Dinge, von denen andere sagen: Nein, das geht nicht.“ 

Blocks damaliger Doktorvater, Professor Haferkamp an der Universität Hannover, hat das Zusammenführen der Medizin und des Maschinenbaus vorangetrieben und laut Block die Biomedizintechnik in Hannover aus der Wiege gehoben. Und durch diese Kontakte kam es, dass Block ein Angebot der Cortronik GmbH, einem Teil der Biotronik Gruppe, bekam. „Da habe ich gedacht, ich wollte immer mal an der Ostsee arbeiten, direkt am Strand in Warnemünde. Wieso nicht?“ Das führte zu 15 Jahren im Unternehmen, wo Block zunächst in der Werkstofftechnik und im Prüflabor tätig war. Relativ schnell landete er in der Prozessentwicklung und in einem großen Projekt zur Entwicklung resorbierbarer Koronarstents aus Magnesiumlegierungen. „Dieses Projekt war once in a Lifetime, so etwas gab es vorher nicht“, so Block. Ein großer Teil der Fertigungstechnik in diesem Projekt wurde laut Block bei Cortronik selbst entwickelt und für dieses Produkt gab es noch keine Testverfahren. „Wir haben also von der Entwicklung bis zum fertigen Produkt alles am Standort selbst gemacht. Ich war sehr dankbar, so eine langjährige Entwicklung bis zur Zulassung begleiten zu dürfen.“

Während dieser beruflichen Herausforderung hat sein Team und die Cortronik Auszeichnungen wie den Biotronik Automation Award 2018 und den Technologiepreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern erhalten. Diese Auszeichnungen sind das Ergebnis seiner engagierten Arbeit an innovativen medizinischen Technologien, insbesondere seine Mitarbeit an der Entwicklung des Koronarstents.

Noch einen Trumpf im Ärmel

Nach 15 Jahren intensiver Arbeit bei Cortronik wagte der Branchenmanager den mutigen Schritt, sich bei Trumpf Laser- und Systemtechnik AG neuen Herausforderungen zu stellen. Die Aussicht darauf, sein Fachwissen und seine Leidenschaft für die Medizintechnik in einem neuen Umfeld einzusetzen, zog ihn weiter.

„Es ist die Lasertechnik, für die mein Herz schlägt. Ich musste die nächste Tür öffnen und was probieren“ 2021 hat Block so bei Trumpf eine neue Heimat gefunden, in der er seine langjährige Expertise weiter ausbauen kann. Als Branchenmanager für Medizintechnologien ist er an der Umsetzung von innovativen Lösungen im Bereich der Laser- und Systemtechnik beteiligt. Seine Tätigkeiten umfassen die Geschäfts- und Strategieentwicklung und die Zusammenarbeit mit einem internationalen Team von Fachkräften, um die Position von Trumpf als führender Anbieter in der Branche zu festigen und auszubauen. Unter seiner Führung werden diverse Projekte vorangetrieben, welche unter anderem die Gesundheitsversorgung weltweit verbessern sollen: Er analysiert Trends in der Medizintechnik, feilt mit seinen Teams an technischen Lösungen und baut das Branchennetzwerk immer weiter aus. Bernd Blocks Engagement und sein Fachwissen gestalten seit nun drei Jahren die Zukunft der MedTech Branche bei Trumpf aktiv und kreativ mit.

Big RGB-DSC02182.jpg (1.8 MB)Bernd Block (rechts) und Kollege Michael Pfüller (links) in der Applikationsentwicklung © Trumpf System- und Lasertechnik AG 

Gemeinsam zum Erfolg

Werte wie Teamarbeit und die Leidenschaft an seiner Arbeit haben für Block den höchsten Stellenwert. „Ich krieg solche Leistungen nur als Team hin, das ist wie bei einem Fußballspiel. Nur wenn alle zusammenarbeiten, mit einem klaren Ziel vor Augen, kann es auch laufen. Und das ist es, was mich fasziniert.“ Auch die Liebe, zu dem was er tut, steht stets im Vordergrund. Dabei treibt ihn nicht nur der Erfolg an, sondern vor allem die Freude an der Arbeit und die Möglichkeit, einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Seine Hingabe und Begeisterung für die Entwicklung innovativer medizinischer Technologien machen ihn zu einem inspirierenden Vorbild für sein Team und Kollegen in der Branche. „Wenn ich beispielsweise in einem Restaurant sitze und sehe, dass das Personal gut interagiert und Spaß hat, fühle ich mich doch gleich viel besser aufgehoben. Und wenn ich auf einer Party bin, dann kann ich voller Emotionen von dem erzählen, was ich tue. Das sind halt keine Autos oder Waffen, nein, wir helfen hier Menschen.“

Bernd Block ist nicht nur ein Experte auf seinem Gebiet, er sieht sich auch als Übersetzer zwischen der Technik und dem Konzern, der mit Leidenschaft und Engagement die Grenzen der Medizintechnik immer weiter auslotet. Als Teil des Ausstellerbeirats der MedtecLIVE sagt Block: „Lasst uns die Messe doch als eine Art Wohnzimmer mit Wohlfühlatmosphäre sehen - als Kontaktfläche für die Industrie. Wenn Trumpf einlädt, dann sind alle eingeladen.“