Dienstleistung

Digitales Patientenmodell reduziert Kosten und hilft bei personalisierter Behandlung

Eine Begrenzung der Gesundheitsausgaben ist aufgrund Demografie und Fachkräftemangel notwendig. Gemeinsam mit weiteren Fraunhofer-Instituten entwickelte das Fraunhofer IGD deshalb den digitalen Zwilling. Er unterstützt Mediziner dabei, die bestmögliche, kosteneffizienteste Behandlung zu definieren.

Neben der Auswahl einer optimalen Therapie reduziert die Lösung zudem Behandlungszeit und -kosten. User können im digitalen Patientenmodell auf KI-basierte Analysen, beispielsweise medizinischer Fachpublikationen, zugreifen und die Leitlinien für die Behandlung sowie die entstehenden Kosten der Behandlungsoptionen einsehen. Im Kohortenmodul werden die individuellen Patienteninformationen in Bezug zu Daten ähnlicher Krankheitsverläufe gesetzt – so können Behandelnde identifizieren, in welchen Fällen welche Therapien optimal wirken. Sämtliche Informationen sind in einem übersichtlichen Dashboard dargestellt.

Entscheidungsmodell überzeugt im Praxistest

Eine Online-Umfrage unter knapp 50 Gastroenterologinnen und Gastroenterologen, die das webbasierte System in Krankenhäusern sowie Praxen vorab getestet haben, zeigt: Das Patientenmodell erfüllt die gesetzten Ziele. Während 23 Prozent die Kostenersparnis loben, stellen 35 Prozent der Befragten die dank des Modells verkürzte Behandlungszeit heraus. Bislang kommt das System prototypisch am Beispiel chronisch entzündlicher Darmerkrankungen (CED) zum Einsatz, künftig soll das digitale Patientenmodell auch für weitere Krankheitsbilder aller medizinischen Fachbereiche eingesetzt werden.