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Die Linse im Fensterrahmen

Ein Team von Spezialisten: hochtransparentes Glas und der geometrisch flexible Kunststoff. KH fertigt Serienteile aus beiden Materialien – und überwindet dafür viele technische Herausforderungen.

Hochtransparentes Glas und geometrisch flexibler Kunststoff. KH fertigt Serienteile aus beiden Materialien – und überwindet dafür viele technische Herausforderungen.

Manchmal braucht es einfach Glas: etwa, wenn medizintechnische optische Bauteile für die Sterilisierung im Autoklav geeignet sein müssen. Die Transparenz von Glas und die Flexibilität von Kunststoff bilden dann ein unschlagbares Duo – allerdings auch ein nicht ganz einfaches. Glas und Kunststoff verbinden sich nicht und verfügen über ein unterschiedliches thermisches Verhalten.

KH ist es dennoch gelungen, verschieden geformte Glasplättchen so zu umspritzen, dass der Kunststoff eine Art Fensterrahmen für sie bildet und sie so in die umgebende Bauteilgeometrie integriert. Der dafür nötige Entwicklungsprozess nahm fünf Jahre in Anspruch. Die Herausforderung bestand darin, die Linsen freischwebend im Werkzeug zu platzieren, damit das vollständige Umspritzen des Randes in einem Prozessschritt möglich wurde. Zudem galt es, Fertigungstoleranzen der wenige Millimeter großen Glasplättchen zu berücksichtigen sowie die Tatsache, dass man das spröde Glas nicht mit einer Vorspannung beaufschlagen kann, um den Spritzdruck zu kompensieren.

In der aktuellen Serienanwendung aus dem Medizinsektor legt ein Roboter vollautomatisch mehrere unterschiedliche Glasfenster ins Werkzeug ein, wo sie dann wie mit einem Fensterrahmen umspritzt werden. Das so entstandene Bauteil erhält in einem Folgeprozess seine endgültige Geometrie.